Die Gottesformel

Okt 24, 2021 | Rezensionen

Die Suche nach der Theorie von Allem

Sachbuch von Michio Kaku (Rowohlt 2021)

Rezension vom 24.10.2021

Albert Einstein, Stephen Hawking und viele andere berühmte Physiker hatten denselben Traum: Eine ‚theory of everything‘, eine Theorie von Allem, die alle physikalischen Phänomene vom Zusammenspiel der Elementarteilchen bis zur Struktur des Kosmos erklären kann. Bis heute ist dieser Wunsch nicht in Erfüllung gegangen. Doch der New Yorker Physikprofessor und Bestsellerautor Michio Kaku schildert in seinem neuen Buch „Die Gottesformel“, wie weit Einsteins Erben auf der Suche nach der Theorie von Allem bereits gekommen sind und welche Hindernisse noch den Weg versperren.

Michio Kaku hält die Stringtheorie für den vielversprechendsten Ansatz

Da Micho Kaku selbst seit langem auf dem Gebiet der Stringtheorie arbeitet, ist er überzeugt, dass sie derzeit einer der aussichtsreichsten Kandidaten ist, um die Vision der Physiker zu verwirklichen. Diese Sicht der Dinge ist nicht unumstritten. Weil die Anhänger der Stringtheorie in den vergangenen Jahrzehnten trotz intensiver Bemühungen keine großen Fortschritte erzielten, monieren Kritiker, sie hätten die theoretische Physik in eine Sackgasse geführt. Michio Kaku ficht das nicht an. Im Gegenteil: Er setzt sich mit den Argumenten der Kritiker auseinander und schildert klar und auch für Laien gut verständlich, seinen persönlichen Standpunkt.

Lesenswerte Inventur des Erkenntnisgebäudes der modernen Physik

Vor allem aber – und das ist sein größtes Verdienst in diesem Buch – erklärt er Schritt für Schritt anschaulich und gut nachvollziebar, wie das Erkenntnisgebäude der modernen Physik seit Beginn des 20. Jahrhunderts Stein um Stein gewachsen ist. Von der Relativitäts- und Quantentheorie bis zum Standardmodell der Elementarteilchen und ihren Wechselwirkungen. Er beschreibt, wie die Erkenntnisse der Grundlagenforschung die Entwicklung von Technologien beflügelten, die heute unseren Alltag prägen.

Viele fundamentale Fragen blieben bis heute unbeantwortet

Außerdem formuliert der Autor aber auch die großen Fragen, die bis heute offengeblieben sind: Hatte Gott eine Wahl als er den Kosmos schuf? Was war vor dem Urknall? Hat das Leben einen Sinn? Und wie können wir herausfinden, ob wir tatsächlich nur in vier Dimensionen existieren – oder in 11 oder 12, wie die Stringtheorie nahelegt?

Mein Fazit:

„Michio Kaku ist ein begnadeter Physikerklärer, dessen neues Buch faszinierende Einblicke in die wissenschaftliche Suche nach Antworten auf die fundamentalen Fragen der menschlichen Existenz liefert.“